„aid hoc – gegen die Vergessenheit“ Bericht auf Nachhaltige-Jobs.ch

Sonja Bloch von Nachhaltige-Jobs.ch hat hier einen schönen Artikel über unsere Arbeit verfasst.

Im Büro in der Zeitung gestöbert, stosse ich auf einen Artikel über einen jungen St. Galler. Statt Büroarbeit setzen er und seine FreundInnen sich seit dem letzten Jahr für die Flüchtlinge in Griechenland ein. Neugierig lese ich den Artikel über Jonas Härter. Ich kontaktiere ihn und wir treffen uns zu einem Gespräch bei einem Kaffee.

Freiwilligenarbeit mit Flüchtlingen in Griechenland

Von der Freiwilligenarbeit zum Traumjob

Noch vor nicht allzu langer Zeit noch mitten im Geschichtsstudium, kann er sich heute gar nicht mehr vorstellen, einer «normalen» Bürotätigkeit nachzugehen. Sich für etwas sinnvolles einzusetzen an einem Ort, wo er wirklich gebraucht wird, das ist seine Berufung. In Griechenland gibt es unendlich viel zu tun, denn den Flüchtlingen dort fehlt es an vielem, was für uns selbstverständlich ist. Aber ohne finanzielle Mittel ist es schwierig zu helfen. Darum haben er und seine Freunde kurzerhand den Verein aid hoc gegründet. Die gesammelten finanziellen Spenden setzen sie effektiv dort ein, wo grössere Organisationen der Struktur wegen längere Zeit für Entscheide und die Organisation benötigen. So werden z. B. Gemüse und Früchte gekauft, denn das Essen im Lager fällt eher eintönig aus. Das habe nicht nur gesundheitliche Folgen, sondern auch soziale. Denn selbst zubereitete Mahlzeiten geben den Menschen im Lager ein Stück Selbstbestimmung zurück. Im Winter konnte bei kalten Temperaturen schnell warme Kleidung oder Feuerholz organisiert werden. Die Arbeit vor Ort mit den Non-Profit-Organisationen läuft aber Hand in Hand. Man ergänze sich gegenseitig gut. Die Lage habe sich auch schon stark verbessert, es warten jedoch noch immer viele Menschen auf die Weiterreise in der Europäischen Union und die Arbeit geht so schnell nicht aus, meint Jonas.

Das ganze startete als Freiwilligeneinsatz der fünf Freunde aus der Schweiz in Nordgriechenland. Seit der Rückkehr lassen sie die dortigen Erfahrungen und Erinnerungen nicht mehr los und das ist auch der Grund dafür, warum sie den Verein aid hoc gegründet haben und sich noch immer für die Menschen in Griechenland einsetzen. Vor allem Jonas ist so oft wie möglich vor Ort, um die Spenden wirkungsvoll einzusetzen, während seine FreundInnen hier in der Schweiz sich um den Support kümmern. Alle verfügen über einen anderen beruflichen Hintergrund und anderes Know-how und so können sie mit diversen Aktivitäten, z. B. einem Benefizkonzert, auf das Thema aufmerksam machen und Spendengelder sammeln. Wichtig ist allen Beteiligten, aufzuzeigen, dass die Situation noch längst nicht gelöst ist, auch wenn die Berichterstattung in den Medien nachlässt. Sie sorgen dafür, dass sie nicht in Vergessenheit geraten.

Freiwilligenarbeit mit Flüchtlingen in Griechenland

Einsatz bei jedem Wetter

Jonas arbeitet mittlerweile mit deiner deutschen NPO zusammen und hat für sich mit seinem Einsatz in Griechenland die richtige Entscheidung getroffen. Diese Arbeit ist genau das, was er machen will – auch in Zukunft. «Denn Hilfe wird leider wohl auch in Zukunft benötigt, wenn nicht in Griechenland, dann an einem anderen Ort.» Dass Menschen unterschiedlicher (beruflicher) Herkunft etwas bewegen können und wollen und sich jede/r mit seinen Fähigkeiten und Interessen mit engagiert und etwas damit bewirkt – ob mit Kreativität oder dem Einsatz vor Ort – beweisen Arion, Daniela, Helena, Medea, David, Bastian, Sophie und Jonas eindrücklich. Es muss nicht immer ein Freiwilligeneinsatz sein, man kann auch mit der Unterstützung von Menschen und Projekten aus der Ferne etwas leisten und Gutes tun. Und dass ein Freiwilligeneinsatz zum Traumberuf führen kann, zeigt die Entscheidung von Jonas. Einer erfüllenden Arbeit mit Wirkung nachzugehen zieht er definitiv auch in Zukunft dem Büroalltag vor.